top of page

«A Mile in My Shoes»: interaktive Ausstellung im Berner Generationenhaus

Liebevoll die Oase Berns genannt, ist das Berner Generationenhaus ein Ort der Vielfalt und Begegnung. Seit dem 11. November befindet sich in der Cafébar die interaktive Ausstellung «A Mile in My Shoes», in Kooperation mit dem Empathy Museum in London. Unser Erfahrungsbericht.


Im Berner Generationenhaus sind nicht nur verschiedene Institutionen - wie beispielsweise die Mütter- und Väterberatung Bern - zuhause, auch der grosszügige Innenhof sowie die Cafébar laden zum Verweilen mit Kindern ein, denn diese sind hier herzlich willkommen. Wir kommen öfters hierher, sei es zum Käffele mit Freundinnen, zum Stillen oder für eine Beratung bei der Mütter- und Väterberatung.


Seit dem 11. November befindet sich in der Cafébar die interaktive Ausstellung «A Mile in My Shoes», in Kooperation mit dem Empathy Museum in London. Die Hauptausstellung befindet sich zwar immer noch in London, mittlerweile gibt es jedoch viele kleine Ausstellungen auf der ganzen Welt. Die Ausstellung ist eher für Erwachsene gedacht, lässt sich aber mit Kindern bestens vereinen. Wie genau erfährst du weiter unten.


Die interaktive Ausstellung

«In die Schuhe einer anderen Person schlüpfen und per Kopfhörer ihrer Geschichte lauschen», so die Beschreibung der Ausstellung. Ich war ganz vorfreudig und gespannt was mich erwartet. Direkt beim Eingang des Berner Generationenhauses kauft ihr euer Ticket und schon kann's losgehen. Mit dem Stempel könnt ihr die Ausstellung, die sich direkt in der Cafébar befindet, besuchen. Das Ganze läuft folgendermassen ab: man wählt eine Schuhkiste aus, welche mit der Schuhgrösse einer Person gekennzeichnet ist, schlüpft in die Schuhe, setzt sich die Kopfhörer auf und spaziert während des Zuhörens in den Gängen oder im Innenhof des Berner Generationenhauses.


Während ca. 8 - 10 Minuten erzählen Menschen aus ihrem Leben. Das Anziehen der Schuhe soll eine nähere Beziehung und Empathie zum Erzähler oder zur Erzählerin schaffen. Ich muss zugeben, das Gefühl, die Schuhe eines fremden Menschen anzuhaben und eine private Geschichte aus seinem Leben zu hören, war etwas speziell und auf jeden Fall ein einzigartiges Erlebnis. Und das Konzept geht auf, denn ich konnte mich währenddessen in die Lage einer mir absolut fremden Person versetzen. Für mich eine aussergewöhnliche Erfahrung, die ich so schnell nicht mehr vergessen werde.


Die Geschichten sind sehr unterschiedlich; von einer jungen Frau, die erzählt, wie sie den Übergang zum Erwachsenwerden erlebt hat; einer 98 jährigen Frau, die erzählt, wie man damals als junge Frau lebte; über ein Kind, welches im falschen Körper geboren wurde; eine Frau, die über ihre Fehlgeburt spricht und sich öffnet bis hin zu einem Zürcher Polizist, der von seinem Leben als Beamten und Papa erzählt. Geschichten, die besonders tragisch sind, sind mit einem roten Punkt auf der jeweiligen Schuhkiste markiert.


Da der Platz in der Ausstellung begrenzt ist, wird empfohlen, dass man sich die Schuhe und Kopfhörer schnappt und spazieren geht (innerhalb des Geländes).


Die Menschen erzählen in ihrer Muttersprache. Einige Geschichten sind deshalb in Schweizerdeutsch, einige in Hochdeutsch sowie Französisch (aus der Westschweiz sowie aus Frankreich) und zehn Geschichten auf Englisch, welche vom Empathy Museum in London übernommen wurden.